Firmenportrait

100 Jahre Christoffel-Apotheke Bern

Drei innovative Generationen entwickeln eine Offizin-Apotheke zum erfolgreichen Unternehmen

Die Christoffel-Apotheke kann im April 2023 ihr 100-jähriges Bestehen feiern. Drei Generationen Grogg und ihre immer wieder neuen Geschäftsideen haben die ursprüngliche, kleine Apotheke in dieser Zeit zum blühenden Unternehmen anwachsen lassen. Heute sind die Kompetenz in Chemikalien und ihrem Handel sowie Magistralrezepturen für Tierärzte wichtige ergänzenden Standbeine, die zum anhaltenden Geschäftserfolg beitragen.

Es ist eine bewegte Geschichte über mittlerweile vier Generationen, auf welche die von aussen unscheinbare, innen aber wie ein kleines Juwel ausgestattete Christoffel-Apotheke zurückblicken kann: Dr. Otto Grogg eröffnet die Apotheke in Steinwurf-Distanz zur Heiliggeistkirche und Bahnhof Bern gemäss Eintrag im ersten Rezeptbuch am 10. April 1923. Bis zu seiner Pensionierung im Jahr 1959 führt er sie nicht nur durch die schwierigen Jahre von Wirtschaftskrisen und Kriegen, sondern entwickelt sie auch weiter: Er beginnt damit, eigene Präparate und Laborreagenzien herzustellen, die vor allem bei Spitälern auf eine grosse Nachfrage stossen.

Zweite Generation zieht Chemikalien-Handel auf

Seine Nachfolge übernimmt einer seiner Neffen, Dr. Hans Grogg. Er führt sowohl die Apotheke als auch die Produktion von Reagenzien fort, ergänzt das Geschäft aber mit dem Handel mit Chemikalien. Diese importiert er in zunehmenden Mengen aus Deutschland und den USA und beliefert damit Spitäler, Universitäten, Schulen und Laboratorien in der ganzen Schweiz. Das Unternehmen ist dermassen erfolgreich tätig, dass Hans Grogg es im Jahr 1982 als «Grogg Chemie AG» abspaltet und in einem eigenen Gebäude in Stettlen-Deisswil unterbringt.

Ein neues Präparat erobert Europa

Anfang 1990 übernimmt Alex Grogg die Apotheke von seinem Vater, um sie – ganz im Stile der Vorgänger-Generationen – auch wieder auszubauen. Zusammen mit seiner Frau, Dr. Katharina Grogg-Sulser, entwickelt er das Präparat Lacdigest, das den Abbau von Milchzucker im Magen-Darm-Trakt ermöglicht. Es schafft damit die Grundlage, dass auch Menschen mit einer Lactoseunverträglichkeit lactosehaltige Nahrungsmittel einnehmen können. Auch dieser Geschäftsidee ist ein so grosser Erfolg beschieden, dass Alex Grogg sie in ganz Europa lizenzieren kann und sie 2012 in ein eigenes Unternehmen abspaltet. Parallel dazu baut er den Geschäftsbereich Magistralrezepturen für Tierärzte auf, der sich zu einem weiteren wichtigen Standbein der Christoffel-Apotheke entwickelt. Im April 2021 übergibt Alex Grogg die Apotheke seinem Nachfolger Mark Kobel, um sich langsam aus dem Geschäft zurückzuziehen.

Moderne Apotheke hinter altehrwürdiger Kulisse

Heute ist die Christoffel-Apotheke mit ihrem weitgehend unveränderten Interieur ein kleines Wahrzeichen auf dem Weg vom Berner Bahnhof zur kleinen Schanze geworden. Die Mitarbeitenden der Apotheke können oft beobachten, dass Besucherinnen und Besucher den Laden nur betreten, um die historische Einrichtung zu bestaunen. Dass sich dahinter eine hochmoderne Offizinapotheke mit Warenroboter sowie ein Labor und Räumlichkeiten zur Medikamentenherstellung verbergen, erahnen wohl nur die wenigsten. Alex Grogg schildert es so: «Unsere Magistralrezepturen finden einen grossen Anklang, so dass wir heute auf Verordnung für Tiere in der ganzen Schweiz produzieren.»

Die jahrzehntelange Erfahrung mit Chemikalien aller Art hat ihren Niederschlag aber auch in einem ausserordentlich breiten – und weit über die Kantonsgrenzen hinaus geschätzten – Angebot gefunden: In der Christoffel-Apotheke finden Kundinnen und Kunden zahlreiche ansonsten nur schwer zu beschaffende Substanzen, Rohstoffe und Wirkstoffe für den täglichen Gebrauch. Darüber hinaus profitieren sie von der kompetenten Beratung einer erfahrenen Belegschaft, die teilweise schon jahrzehntelang im Dienst der Apotheke steht.

Bestens aufgestellt für die Zukunft

Die kleine Apotheke ist damit bestens für ihre nächsten 100 Jahre gewappnet, wie Mark Kobel überzeugt ist: «Über das bisherige Apothekengeschäft hinaus ergänzen wir das Angebot stets mit neuen Produkten und Dienstleistungen. So haben wir während der Pandemie etwa über 1000 Personen in der Apotheke teilweise mehrmals geimpft. Wenn wir die Innovationskraft der Vorgänger-Generationen bewahren und erweitern können, dürfen wir den Herausforderungen der Zukunft optimistisch entgegensehen.»